Nur ein wenig Angst

Alexander Kielland Krag
Nur ein wenig Angst
Aus dem Norwegischen von Gabriele Haefs
ARCTIS/Imprint des Atrium Verlages 2023
216 Seiten
ISBN 978-3-03880-083-5
Der siebzehnjährige Cornelius ist beliebt und ein guter Schüler, hat echte Freunde und ein intaktes Elternhaus. Doch plötzlich treten Symptome bei ihm auf wie Übelkeit und Herzrasen, die ihn zutiefst verunsichern. Erst nach und nach versteht er, dass er Angstzustände hat, kann aber trotz seines stabilen sozialen Umfelds mit niemandem darüber sprechen, da er sich davor fürchtet, dass man sich über ihn lustig macht.
Seine Familie bemerkt seine Probleme und organisiert professionelle Hilfe, doch er sträubt sich anfangs dagegen. Erst als er erkennt, dass er immer mehr soziale Situationen meidet, nimmt er die Herausforderung an, sich seiner Angst zu stellen. Die Therapeutin fordert ihn dazu auf, mit einem Freund über seine Probleme zu sprechen und offen damit umzugehen.
Erzählt wird der Roman von Cornelius selbst im Präsens, wobei er seine Gefühle mit Wettermetaphern beschreibt, wodurch die Lesenden seine emotionale Belastung hautnah miterleben. Mal überkommt ihn ein heftiger Sturm, am nächsten Tag ist es nur ein Windhauch. Doch es bleibt bewölkt in ihm, bis sich ein Orkan zusammenbraut und dieser scheinbar in einen Weltuntergang übergeht.
Mit Cornelius als Hauptfigur bricht der Autor mit der Vorstellung, dass psychische Erkrankungen vor allem Mädchen betreffen, und sensibilisiert für das Thema Angststörungen bei Jungen. Ohne große dramatische Ereignisse zeichnet er ein überzeugendes Bild innerer Kämpfe und zeigt, dass Offenheit und soziale Unterstützung Wege aus der Angst bieten können. Sein einprägsamer Sprachstil und die atmosphärischen Metaphern verstärken die emotionale Tiefe des Romans.
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