Albert Uderzo

Albert Uderzo

Geboren am 25. April 1927 in Fismes, Region Grand Est, Frankreich.
Gestorben am 24. März 2020 in Neuilly-sur-Seine, Paris, Frankreich

Uderzo wuchs als Sohn italienischer Einwanderer, die 1934 die französische Staatsbürgerschaft erhalten hatten, in der Nähe von Reims auf. Er kam mit sechs Fingern an jeder Hand zur Welt, was operativ behoben wurde.

Schon im Kindergartenalter zeigte er ein ausgeprägtes zeichnerisches Talent. Durch Anleitung beispielsweise von Edmond-François Calvo, inspiriert von den Figuren Walt Disneys, eignete er sich teils autodidaktisch das Handwerkszeug eines Comiczeichners an. 1941 fand er eine Anstellung als Zeichner bei einem Verlag in Paris. Wegen des Lebensmittelmangels in Paris während der deutschen Besatzung ging er allerdings für drei Jahre in die Bretagne, wo sein älterer Bruder Bruno als Fahrer und Mechaniker arbeitete. Nach Kriegsende kehrte er nach Paris zurück. Als Achtzehnjähriger trat er dort in ein Zeichentrickfilmstudio ein und nach einem Jahr als Comiczeichner bei einer Zeitschrift. Erste Werke veröffentlichte er 1948 bis 1954 mit Jean-Michel Charlier als Texter des Comics Belloy, Ritter ohne Rüstung. Ebenfalls zusammen mit Charlier entstanden in den 1960er Jahren die ersten acht Geschichten von Mick Tanguy.

1951 trafen sich Uderzo und René Goscinny, der ebenfalls Comics zeichnete, aber vor allem ein talentierter Geschichtenschreiber war. Goscinny schrieb nun Geschichten, die Uderzo illustrierte. Sie produzierten gemeinsam mehrere Serien:

  • über den Freibeuter Pitt Pistol (ab 1952)
  • über den jungen Reporter Luc Junior und seinen Hund (1954/57) – Die Ähnlichkeit mit Tim und Struppi ist nicht zufällig, handelte es sich doch um eine Auftragsarbeit, die 1957 abgegeben wurde.
  • Benjamin & Benjamine (1956–1959)
  • über den Indianer Umpah-Pah (1958–1962 im Tintin-Magazin)

Ihr größter Erfolg wurde Asterix, von 1959 bis 1974 zunächst in der Zeitschrift Pilote erschienen, anschließend bis 1978 als Album bei Dargaud, danach im eigenen Verlag. Von 1966 bis 1979 wurde Uderzo zeichnerisch von seinem Bruder Marcel unterstützt. 1974 gründeten Goscinny und Uderzo ihr Zeichentrick-Filmstudio idefix in Paris und produzierten dort Asterix erobert Rom und den Lucky-Luke-Zeichentrickfilm Lucky Luke – Sein größter Trick. 1978 musste das Filmstudio aufgrund der schlechten Auftragslage geschlossen werden.

Seit dem Tod Goscinnys im Jahr 1977 produzierte Uderzo die Asterix-Abenteuer allein. Im Oktober 1979 gründete er in Paris das Unternehmen Les Éditions Albert René, das fortan als Herausgeber von Asterix fungierte. Goscinnys Witwe autorisierte Uderzo, die Serie alleine fortzusetzen; die Familie Goscinny wurde mit 20 Prozent beteiligt.

1980 erschien dort der erste nur von Uderzo erstellte Asterix-Band Der große Graben. Trotz anhaltendem kommerziellen Erfolg wurde die Qualität der neuen Alben im Vergleich zu den von Goscinny getexteten wiederholt kritisiert. 2008 verkaufte Uderzo zusammen mit der Tochter von Goscinny seine Anteile an Éditions Albert René an Hachette. Damit hatte er sich weitgehend aus der unternehmerischen Verantwortung für die Vermarktung von Asterix zurückgezogen, aber auch seinem Nachfolger, dem Comiczeichner Didier Conrad, ermöglicht, die nächsten Asterix-Bände zu bebildern. Nur Uderzos Tochter hält noch Anteile an der Edition.

1999 gewann er den Spezialpreis Prix du Millénaire beim Festival International de la Bande Dessinée d’Angoulême. Im Juni 2004 wurde Uderzo auf dem 11. Internationalen Comic-Salon Erlangen der Max-und-Moritz-Preis für sein Lebenswerk verliehen.

2012 wurde ein Wechsel der zeichnerischen Autorenschaft von Asterix angekündigt, auch deshalb, weil Uderzo krankheitsbedingt nicht mehr viel zeichnen konnte. Im Januar 2015 zeichnete Uderzo im Alter von 87 Jahren eine Würdigung zum Anschlag auf Charlie Hebdo und veröffentlichte ein Bild der sich verneigenden Asterix und Obelix mit Idefix. Außerdem veröffentlichte er eine zweite Zeichnung, auf der Asterix gerade einem Araber einen Fausthieb austeilt. Uderzo kannte den bei dem Attentat ums Leben gekommenen Zeichner Cabu sehr gut.

Dieser Text basiert auf dem Artikel Albert_Uderzo aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung).
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