Yallah Mord!

Bülent Ceylan
Yallah Mord!
edition a 2024
234 Seiten
ISBN 978-3-99001-753-1
Bülent Ceylan ist ohne Frage ein ausgesprochen sympathischer Mensch – und ein guter Komiker obendrein. Umso gespannter war ich auf sein Buch Yallah Mord!, in dem er selbst als Ermittler auftritt. Die Ausgangsidee ist herrlich schräg: Seine Bühnenfiguren – Hasan, Anneliese, Harald & Co. – existieren plötzlich wirklich. Und als ausgerechnet Hasan des Mordes an einem finnischen Kühlhausbesitzer verdächtigt wird, ist klar: Bülent muss ran. Unterstützung bekommt er von René Weck, einem Polizisten mit gesundem Menschenverstand (im Gegensatz zu seinem Chef).
Was dann folgt, ist – wenig überraschend – reichlich absurd, aber auch originell: Die Idee, dass ein Comedian in einem Krimi seinen fiktiven Alter Egos begegnet. Nur leider zündet sie nicht so recht. Vieles wirkt wie eine Aneinanderreihung altbekannter Klischees, manche Gags kommen so vorhersehbar daher, dass man eher gähnt als lacht. Der Humor, der auf der Bühne wunderbar funktioniert, verliert im Buchformat deutlich an Wirkung.
Ceylans Herz für Menschen ist auf jeder Seite spürbar – fast zu sehr. Seine Botschaft, Vorurteile abzubauen, Menschen Mut zu machen und einfach mal nett zueinander zu sein, ist absolut ehrenwert. Aber in einem Krimiklamauk mit moralischem Zeigefinger daherzukommen, lässt das Ganze etwas schwerfällig wirken.
Fazit: Eine nette Grundidee, die auf dem Papier leider nicht zündet. Dennoch: Man spürt, dass Bülent Ceylan ein guter Typ ist – nur eben keiner, der unbedingt Krimis schreiben muss. Zumindest nicht noch einen.
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