Altern

Elke Heidenreich
Altern
Hanser 2024
110 Seiten
ISBN 978-3-446-27964-3
Normalerweise versuche ich, möglichst ohne große Erwartungen an ein Buch heranzugehen – aber bei diesem hier ist mir das wohl nicht ganz gelungen. Der Titel „Altern“, die Autorin Elke Heidenreich, 80 Jahre alt – irgendwie dachte ich, da käme etwas Nachdenkliches, vielleicht Philosophisches, etwas Altersweises oder zumindest ein Blick auf das Älterwerden, der über das Persönliche hinausgeht.
Stattdessen erzählt Heidenreich vor allem von sich selbst. Davon, dass sie im Inneren eigentlich immer noch die Gleiche ist wie früher: neugierig, streitlustig, abenteuerbereit. Klar, körperlich gibt es Einschränkungen, aber die nimmt sie an – und diesen Punkt finde ich neben anderen sehr nachvollziehbar und sympathisch.
Aber ich habe beim Lesen gemerkt, dass mir etwas gefehlt hat. Es bleibt alles sehr im Persönlichen, sehr „Elke“. Viele Zitate, viele Anekdoten – und ja, da sind kluge Gedanken dabei, Werte, die ich teile, und manches hat mich auch zum Schmunzeln gebracht. Trotzdem: Von einem Buch mit dem Titel „Altern“ hatte ich mir etwas mehr erhofft. Einen weiteren Blick vielleicht, ein bisschen mehr Tiefe oder auch Reflexion darüber, was Altern gesellschaftlich, politisch oder ganz allgemein bedeuten kann. So fühlt es sich für mich eher an wie eine Sammlung von Lebensmottos als wie ein Buch, das dem Thema Altern wirklich auf den Grund geht.
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