Anders Nicht Falsch

Maria Zimmermann
Anders Nicht Falsch
Kommode 2024
220 Seiten
ISBN 978-3-905574-97-5
Mit 19 Jahren erfährt Maria Zimmermann, dass sie im autistischen Spektrum ist – und plötzlich ergibt Vieles aus ihrer Vergangenheit Sinn. Ihre Schwierigkeiten im Umgang mit der Welt und mit anderen Menschen bedeuten nicht, dass sie „falsch“ ist, sondern einfach anders. Diese Erkenntnis ist für sie eine große Erleichterung. Um Anderen, die Ähnliches erleben, zu helfen, schreibt sie dieses Buch. Sie beschreibt darin, wie sie die Welt wahrnimmt und wie sie in ihr – und mit ihr – umgeht.
Sehr gefallen hat mir die Gestaltung: fröhlich-bunt, plakativ, große Buchstaben, meist wenig Text pro Seite. Ein Layout, das sichtbar Rücksicht nimmt auf Menschen, die bei zu vielen Reizen schnell überfordert sind – also kein gedrängter Text, keine Reizüberflutung.
Inhaltlich war ich dagegen weniger begeistert. Zwar betont Maria Zimmermann im Vorwort ausdrücklich, dass es in diesem Buch vor allem um ihren ganz persönlichen Autismus geht, doch für mich war der Anteil an wirklich Neuem überraschend gering – vielleicht 20 %, wenn überhaupt. Und ich bin nicht einmal vom Fach. Das Meiste findet sich so oder ähnlich bereits in aktuellen Berichten und Reportagen wieder. Das wirklich Individuelle liegt vor allem in ihren konkreten Reaktionen auf Überforderung und ungewohnte Situationen.
Für Menschen, die sich bislang kaum oder gar nicht mit Autismus beschäftigt haben, ist dieses Buch sicher eine lohnenswerte Lektüre. Für mich persönlich eher nicht.


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