Alva und das Rätsel der flüsternden Pflanzen

Cover Alva und das Rätsel der flüsternden Pflanzen von Yarrow Townsend

Yarrow Townsend/Torben Kuhlmann (Ill.)
Alva und das Rätsel der flüsternden Pflanzen
Aus dem Englischen von Cornelia Panzacchi
Thienemann 2022
317 Seiten
ISBN 978-3-522-18601-8

Die zwölfjährige Alva lebt alleine in einem kleinen Haus in einem großen Garten etwas abseits des Dorfes Thorn Creek. Nachdem ihre Mutter gestorben ist, misstraut sie den Menschen und will ausser ihrem Pferd Caspar niemanden um sich haben – ihr reicht die Nähe zu ihren Pflanzen. Denn sie kann sie verstehen, mit ihnen reden und weiß von ihrer Mutter, welche Kräfte die Pflanzen haben. Doch eines Tages bemerkt Alva seltsame Flecken auf den Blättern, während gleichzeitig immer mehr Menschen krank werden und daran sterben. Als es heisst, dass die Pflanzen die Ursachen für die Krankheit wären und vernichtet werden müssten, ist Alva klar, dass sie die Wahrheit herausfinden muss. Heimlich schleicht sie sich auf ein Boot und macht sich auf die Reise.

Es ist ein richtiges Abenteuer mit vielen Gefahren, das Alva bestehen muss – doch nicht nur sie allein. Unterwegs trifft sie Idris und Ariana, die auf der Suche nach einem Heilmittel gegen die Krankheit sind, aber nur widerwillig schließen sich die Drei zusammen, denn allein haben sie keine Chance.

Die Aufmachung des Buches ist gut gelungen: Der Umschlag sowie die Landkarte auf den Innenseiten und die einzelnen Pflanzen, die jedem Kapitel voranstehen, sind mit viel Sinn für Details von Torben Kuhlmann gezeichnet, dem Autor und Illustrator von „Lindbergh – Die abenteuerliche Reise einer fliegenden Maus“. Zu jeder Pflanze gibt es zudem Informationen, für bzw. gegen was sie hilft – beispielsweise, dass man aus den Nadeln der Waldkiefer einen fiebersenkenden Tee herstellen kann.

Womit ich hingegen etwas hadere, ist die Hauptfigur der Geschichte, Alva. Fast bis zum Ende des Buches blieb sie mir eher unsympathisch: misstrauisch gegen alle und jeden sowie weitestgehend empathielos, sieht man von ihren Pflanzen und ihrem Pferd ab. Man könnte fast meinen, sie sei völlig verbittert, wenn sie nicht erst zwölf Jahre alt wäre. Ich weiß nicht, wie das bei Kindern ankommt, aber vielleicht können diese eher mit ihr fühlen, die ihre Mutter auf brutale Art verloren hat (ohne dass dabei nun Gewalt geschildert wird).
Etwas fehlten mir auch die Zwischentöne: Zwischen dem Bösen, den nur das Geld interessiert und den Guten, die die Natur lieben und achten, gibt es praktisch nichts. Zu viel verlangt für ein Kinderbuch?

Alles in allem dennoch ein spannendes Abenteuerbuch mit einer eigentümlichen Heldin und dem eher ungewöhnlichen Thema Heilpflanzen.

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