Die Säufer und Säuferinnen der Philosophie
Hrsg.: Benjamin Fredrich
Die Säufer und Säuferinnen der Philosophie
Katapult 2020
248 Seiten
ISBN 978-3-948923-04-4
Was für eine unterhaltsame Lektüre! Und die voranstehende Widmung macht klar, für wen es gedacht ist: Für alle bislang Desinteressierten. Dies sollte man im Hinterkopf behalten, wenn man das Buch liest. Denn wer aus Interesse an Philosophie und vielleicht sogar mit eventuellen Vorkenntnissen zu „Die SäuferInnen“ greift, könnte enttäuscht werden, da die Kapitel zu den elf ausgewählten PhilosophInnen einen eher knappen Abriss zu Leben und Werk der jeweiligen Personen geben. Das ‚Saufen‘ ist zwar auch Teil des Erzählten, doch eher ein kleinerer.
Was das Buch dennoch lesenswert macht (und wie ich finde, nicht nur für den gewidmeten Personenkreis), ist seine Aufmachung. Es beginnt schon damit, dass es zwei Cover aufweist: eines für Frauen (die Säuferinnen), eines für Männer (die Säufer); gelesen wird trotzdem nur in eine Richtung. Die jeweiligen Kapitel umfassen stets +/- 20 Seiten, in denen in unterhaltsamen Ton Leben und Werk der titelgebenden Personen erzählt werden. Das Ganze wird mit zahlreichen bunten Grafiken und Bildern aufgelockert, die aber nie den Text erschlagen, sondern wirklich ergänzen.
Die Auswahl der PhilosphInnen finde ich gelungen. Natürlich sind die großen KlassikerInnen dabei (Marx, Nietzsche, de Beauvoir), aber auch jüngere, die sich nicht so einfach erschließen (Foucault, Benjamin) und einige mir völlig Unbekannte (Watts, von Druskowitz, Maimon). Den Autorinnen und Autoren des Buches gelingt es, die Haupttheorien der Ausgewählten unterhaltsam und verständlich darzustellen, sodass die Lektüre zweifellos das Interesse wecken kann, mehr zu diesem Thema zu lesen.
Gerne mehr davon 😊
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