Hasenprosa
Maren Kames
Hasenprosa
Suhrkamp 2024
172 Seiten
ISBN 978-3-518-43168-9
Ok, ich habe es versucht. Und nicht nur einmal. Erst habe ich ’normal‘ gelesen, dann ca. 50 Seiten laut vorgetragen, anschließend nochmal so um die 50 Seiten ’normal‘ – aber jetzt reicht es. Auf dem Buchrücken steht „sturzoffen“ – sturzbesoffen trifft es meiner Meinung nach wohl eher. Aber vermutlich fehlt mir ein Literatur- oder Germanistikstudium, um es richtig beurteilen zu können 😉
Die Autorin unternimmt mit einem Hasen eine Reise, die sie durch Zeit und Raum führt, nach unten, oben, rechts und links; tief in die Erde, ins Weltall, wohin auch immer. Neben den ‚Reisebeschreibungen‘ kommen Erinnerungen hoch, Assoziationen bilden sich und es wird munter drauf los fabuliert oder so ähnlich. Dabei entstehen Abschnitte wie der folgende:
„Wenn du mich fragst, sagte er (der Hase) ungefragt, ich habe da im Abseilen gerade an einem Sternzack gehangen, mit meiner für den Moment ganz unpassenden, viel zu runden Pfote, und von dort ins All gesehen, ich habe Sternörter gesehen und relative Örter und absolute Örter von Sternen, und Fundamentalsterne habe ich gesehen, und während ich da herum- und umhergebaumelt bin, wusste ich, ich frage dich jetzt, denn jemand muss dich das mal fragen, um dich aus deinem Misery-Sitz (Schachtkammer, Weinerlichkeitskleinkreis auf der Welt) zu kriegen: Was sind deine Fundamentalsterne? Wer im Himmel sind deine Versenkungsidole? Hier ist der Himmel. Wen siehst du da?“
Mit Quellennachweisen hat das Buch 182 Seiten, wovon ich die Hälfte nun gelesen habe und jetzt ist es genug. Eine richtige Geschichte gibt es nicht, die Wort- und Satzkreationen der Autorin sind gelegentlich ganz amüsant, reichen aber nicht aus mich noch durch die restlichen Seiten zu bringen. Vielleicht verstehe ich einfach zu wenig von Hasen.
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