Lieferdienst

Tom Hillenbrand
Lieferdienst
Kiepenheuer & Witsch 2024
183 Seiten
ISBN 978-3-462-00621-6
In einer nicht allzu fernen Zukunft, auf den Trümmern des alten Berlins, erhebt sich Neu-Berlin – eine Stadt, in der niemand mehr zum Einkaufen geht, weil sowieso alles direkt geliefert wird. Essen, Elektronik, Ersatzteile… vielleicht sogar Ärger.
Lieferdienste dominieren das Stadtbild, und wer sich durchsetzen will, muss schnell sein. Richtig schnell. In dieser rasanten Welt flitzt Arkadi auf seinem Hoverboard durch die Straßen – einer von vielen sogenannten Bringern, die um jeden Auftrag kämpfen. Doch als er für einen Kollegen einspringt und dieser kurz darauf stirbt, nimmt Arkadis Leben eine abrupte Kurve: Sonderaufträge, wachsendes Interesse seiner Chefs – und Verfolger, die ihm ganz sicher nichts Gutes wollen.
Keine Ahnung, ob’s an den Hoverboards lag 😉 – aber das Buch hat ein Tempo, das einen ziemlich mitreißt! Keine 200 Seiten lang, aber vollgestopft mit Action, Spannung und Wendungen, die einen kaum Luft holen lassen. Fast wie ein literarischer Lieferdienst: kommt schnell, bleibt im Kopf, macht süchtig.Besonders genial ist, wie Hillenbrand eine ganz eigene Welt mit neuen Begriffen erschafft: Bringer, Handos, Mobilniks, DropShips – am Anfang schwirrt einem leicht der Kopf, aber dann ist man mittendrin im Zukunftsslang von Neu-Berlin. Großartig gemacht! Düster? Ja. Aber auch faszinierend nah an möglichen Realitäten, wenn man zu viele Tech-Konzerne in die Stadtplanung lässt…
Fazit: Hochgeschwindigkeitskrimi mit dystopischem Flair und Wortneuschöpfungen zum Verlieben. Für Leser*innen mit Sinn für Zukunft, Tempo und einer Prise Techno-Paranoia. Unbedingt einpacken – oder direkt liefern lassen 😉
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