Wie Grischa mit einer verwegenen Idee beinahe den Weltfrieden auslöste

Jakob Hein
Wie Grischa mit einer verwegenen Idee beinahe den Weltfrieden auslöste
Galiani Berlin 2025
243 Seiten
ISBN 978-3-86971-316-8
Es ist Anfang der 80er Jahre: Grischa Tannberg aus Gera hat gerade sein Studium beendet und tritt voller Elan seine erste Stelle bei der Staatlichen Plankommission in Berlin an. Zuständig ist er für das Land Afghanistan, mit dem die DDR kürzlich einen Vertrag über Freundschaft und Zusammenarbeit geschlossen hat.
Grischa sieht sich schon Handelsabkommen entwerfen und die große Weltpolitik mitgestalten – bis sein Vorgesetzter ihn unsanft auf den Boden der Planwirtschaft zurückholt: Seine Hauptaufgabe wird das kunstvolle Warten sein.
Doch Grischa wäre nicht Grischa, wenn er sich damit zufriedengeben würde. Er entwickelt einen kühnen Plan für Afghanistan – und setzt damit eine Kettenreaktion in Gang, mit der selbst er nicht gerechnet hätte.
Hihihi – was für ein phantastisches Buch! Die frei erfundene (oder etwa doch nicht? 😉) Geschichte dieses Afghanistan-Plans ist herrlich verwoben mit den politischen Gegebenheiten und Figuren der damaligen Zeit: Mielke, Strauß, Honecker, Schreckenberger … alle sind mit von der Partie.
Jakob Hein gelingt es dabei meisterhaft, sowohl die ost- als auch die westdeutsche Perspektive genau und detailreich zu schildern – mit einem liebevollen Augenzwinkern, aber niemals platt oder respektlos.
Denn komisch ist es schon von ganz allein – das ganze Buch liest sich eigentlich nur mit einem Grinsen im Gesicht. Eine wunderbar absurde Geschichte, an der garantiert nichts Wahres dran ist. Oder vielleicht doch? 😉
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