Neuschnee

Lucy Foley
Neuschnee
Aus dem Englischen von Ivana Marinović
Penguin 2021
422 Seiten
ISBN 978-3-328-10641-8
Silvester in den schottischen Highlands: Neun Freunde, die sich seit ihrer gemeinsamen Studienzeit in Oxford kennen, verbringen wie jedes Jahr den Jahreswechsel zusammen. Dieses Mal haben sie sich eine abgelegene Luxuslodge mitten im Nirgendwo ausgesucht – umgeben von Wald, meilenweit entfernt von jeder Zivilisation.
Die Stimmung ist zunächst ausgelassen, doch nicht nur die Gruppe selbst, sondern auch der dort lebende Wildhüter und die zuständige Lodge-Managerin Heather spüren die unterschwelligen Spannungen. Als ein Schneesturm losbricht und sämtliche Zufahrtswege unpassierbar macht, nimmt das Unheil seinen Lauf: Ein Mitglied der Gruppe verschwindet – und wird tot aufgefunden.
Erzählt wird auf zwei Zeitebenen: Zum einen schildern verschiedene Gruppenmitglieder rückblickend die Ereignisse ab dem 30. Dezember, zum anderen begleitet man Heather in der Gegenwart, beginnend mit dem Fund der Leiche und den darauf folgenden Entwicklungen.
Die Idee ist nicht schlecht – durch die Perspektivwechsel und den Kniff, dass man zwar von Anfang an weiß, dass jemand ermordet wurde, aber nicht wer, bleibt ein gewisses Maß an Spannung erhalten. Doch leider wirkt die Ausführung recht klischeehaft: Jeder hat dunkle Geheimnisse, jede hätte ein Motiv, und natürlich ist es am Ende die Person, bei der man das am wenigsten erwartet (oder zu erwarten meint).
Ein Thriller nach ziemlich bekanntem Muster also. Aber: Die Geschichte ist ordentlich geschrieben, lässt sich gut weglesen und eignet sich prima für ein paar gemütliche Abende mit Decke und Tee – vorzugsweise bei Schneetreiben 😉
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