Der 21-Jährige, der freiwillig in ein Pflegeheim zog

Gerade einmal 21 Jahre alt war Teun Toebes, als er dieses Buch über Demenz geschrieben hat und in einem beeindruckenden Rundumschlag auf knapp 200 Seiten deutlich macht, woran es in unserem Pflegesystem krankt – und vermutlich nicht nur bei Demenzkranken.

Selbst ausgebildet als Altenpfleger entschließt er sich mit 21 Jahren in ein Zimmer in einem Pflegeheim für Demenzkranke zu ziehen, um deren Lebenssituation auch von der ‚anderen Seite‘ kennenzulernen. Schnell lernt man sich kennen, es entstehen Freundschaften und Teun Toebes wird klar, welchen Einschränkungen die BewohnerInnen unterliegen. Es erinnert ihn an seine Großtante, die ebenfalls als Demenzkranke in einem Pflegeheim war: „Sie war nur hilfsbedürftig, und das kostete sie ihre Freiheit, ihre Selbstbestimmung und ihre Stimme in der Gesellschaft.“

Entmündigt, einer Betreuung unterstellt und eingesperrt in meist nicht sonderlich attraktiven Wohngebäuden – allzu viel unterscheidet sich die Niederlande vermutlich nicht von Deutschland in der Behandlung der an Demenz Erkrankten. Teun Toebes gelingt es deutlich zu machen, was man diesen Menschen (und in der Zukunft auch Vielen von uns) antut – und wie wenig es eigentlich bedarf, es besser zu machen. Und dennoch ist es ein riesiges Unterfangen.

Mich hat dieses Buch dazu angeregt, mich bei einem Pflegeheim vor Ort zu melden – vielleicht kann ich mich da ja einmal in der Woche nützlich machen 😊

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