Beeindruckendes Debüt eines tauben Ermittlers

Cover No Sound von Emma Viskic

Emma Viskic
No Sound
Aus dem australischen Englisch von Ulrike Brauns
Piper 2020
283 Seiten
ISBN 978-3-492-06168-1

Caleb findet seinen besten Freund Gary brutal ermordet in dessen Haus vor. Da Gary, hauptberuflich Polizist, ihm auch bei seiner Arbeit als Privatermittler unterstützt hat, macht er sich gemeinsam mit seiner Kollegin Frankie auf die Suche nach dessen Mörder. Und stellt bald fest, dass ihm der Mörder immer schon eine Spur voraus ist.

Calebs Behinderung ist nicht nur eine Einschränkung um ihn interessanter zu machen, sondern ist tatsächlich prägend für seine Persönlichkeit und damit auch für die Geschichte. Da er beispielsweise ungern auf seine Taubheit hinweist, wird immer wieder deutlich, wie schwierig es für ihn ist, einem Gespräch mit Hörenden zu folgen, wenn diese aus Unkenntnis oder einfach rücksichtslos undeutlich sprechen oder ihr Gesicht abwenden. Geschickt wechselt die Autorin auch zwischen Gesprochenem und Gesten, wenn sich Caleb mit Frankie oder seiner Ex-Frau unterhält – für mich war diese Art der Unterhaltung nachvollziehbar wie auch amüsant.

Bei der Geschichte selbst habe ich so lange wie selten im Dunkeln getappt. Irgendwie hatte ich überhaupt keinen Schimmer, in welche Richtung sich das Ganze wenden würde und entsprechend überraschend war dann das Ende. Dass so ganz nebenbei noch eine Liebesgeschichte abläuft und Alles in einem riesen Showdown endet hätte nicht sein müssen – das Buch wäre trotzdem gut geworden. Vielleicht sogar noch ein bisschen besser 😉

Drei Bände gibt es über den tauben Ermittler Caleb, der zweite ist auf Deutsch ebenfalls in diesem Jahr erschienen. Ich glaube, den schaue ich mir auch mal an.

Krimibestenliste Juni und Juli 2020

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