Silverview
John Le Carré
Silverview
Aus dem Englischen von Peter Torberg
Ullstein 2021
256 Seiten
ISBN 978-3-550-20206-3
Nachdem er ein Vermögen verdient hat, verlässt der dreiunddreissigjährige Julian Lawndsley London und lässt sich als Buchhändler in einem kleinen Dorf nieder. Einige Monate nach seiner Ankunft lernt er den kauzigen Edward Avon kennen, dessen Ehefrau im Sterben liegt. Er kannte scheinbar Julians Vater und will dessen Sohn nun helfen, eine Bibliothek aufzubauen.
Zeitgleich erhält der Chef der Inlandssicherheit, Stewart Proctor, eine Information über eine undichte Stelle.
Während Proctor durch die Lande reist, um so unauffällig wie möglich Informationen zu dem Leck zu finden (was natürlich nicht gelingt), arbeitet währenddessen Lawndsley immer enger mit Avon zusammen und gewinnt sein Vertrauen.
Was diese beiden Erzählstränge nun miteinander verbindet, enthüllt sich nur nach und nach – ich habe gefühlt ewig gebraucht, bis ich Zusammenhänge erkennen konnte (aufmerksamere Lesende als ich sind vermutlich schneller 😉). Vieles bleibt lange im Vagen, man ahnt wo es hinführen mag, wird aber immer wieder im Unklaren gelassen. Selbst das Ende klärt nicht alle Fragen (doch immerhin die Wichtigste), was mich aber nicht weiter störte. Denn es ist eine einzige Freude, diese typisch britischen Dialoge zu lesen, voller Höflichkeiten hinter denen jedoch jede Menge Drohungen, Andeutungen und/oder Ironie stecken. Alles in allem eine amüsante und spannende Geschichte über Spione und Spioninnen im Rentenalter oder kurz davor.
Krimibestenliste November und Dezember 2021 sowie Januar 2022
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