Stummer Schrei
Arne Dahl
Stummer Schrei
Eva Nymans Erster Fall
Aus dem Schwedischen von Kerstin Schöps
Piper 2024
458 Seiten
ISBN 978-3-492-07241-0
Arne Dahls neue Krimithrillerreihe um die Ermittlerin Eva Nyman geht gleich zu Beginn in die Vollen: Der Manager eines Stahlkonzerns rast mit seinem Wagen über die Autobahn, landet in einem Rapsfeld und verbrennt bis zur Unkenntlichkeit. Kurz danach explodiert eine Bombe in einer Werbeagentur, die gerade für die Autoindustrie tätig ist – der Besitzer stirbt. Und schon wird in einem Brief ein drittes Attentat angekündigt, das Eva Nyman mit ihrem vier Personen starken Team unbedingt verhindern will. Offenbar haben sich KlimaaktivistInnen radikalisiert, so die vorherrschende Annahme, doch Eva Nyman ist anderer Meinung. Der Stil der Bekennerschreiben und Briefe erinnert sie sehr an ihren früheren Chef, der vor fünfzehn Jahren aus dem Dienst schied und sich nach einer Dozententätigkeit in einen Wald zurückgezogen hat.
Praktisch alles deutet auf einen Hauptverdächtigen hin und obwohl man als häufig Krimilesende weiß, dass es in solchen Fällen bestimmt jemand Anderes war, gelingt es Dahl, immer wieder neue Zweifel zu säen. Mir ging es ein bisschen wie Sonja Ryd, die Eva am nächsten steht und mit der Befragung und Überwachung des Hauptverdächtigen betraut ist. Davon überzeugt, dass er der Schuldige ist, beginnt sie trotzdem zu zweifeln um kurz darauf dennoch wieder von seiner Schuld überzeugt zu sein. Bis allmählich klar wird, was tatsächlich geschehen ist, muss das Team parallel eine Vielzahl von kleinen und noch kleineren Spuren verfolgen, was durch kurze Kapitel mit entsprechendem Perspektivwechsel realisiert wird und die Spannung zusätzlich erhöht.
Eine rundum spannende Lektüre mit aktuellem Bezug, die bestimmt bald verfilmt werden wird und bei diesem Cliffhänger hoffentlich schnell einen zweiten Teil erhält – den ich sicher lesen werde 😉
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