Iowa
Stefanie Sargnagel
Iowa
Rowohlt 2024
302 Seiten
ISBN 978-3-498-00340-1
Obwohl Stefanie Sargnagel eher so etwas wie eine bekennende Couchpotatoe ist, wagt sie eine Reise in die USA. Genauer: nach Iowa, wo sie an einem College inmitten von Maisfeldern Creative Writing unterrichten soll. Mit dabei, zumindest einen Teil der Zeit, ist ihre Freundin Christiane Rösinger, Musikerin mit einem grandiosen Humor. Voller Staunen erkunden sie dieses Land, das Stefanie aus zahlreichen Fernsehserien kennt und dass sich tatsächlich genau so präsentiert. Ihr erster Besuch in einer Tankstelle entspricht „alle Simpsons-Folgen auf einmal.“; das Logo einer Videothek ist ihr aus „Stranger Things“ bekannt; im Kellner im ersten Diner erkennt sie die Hauptfigur aus „Ted Lasso“; und das Haus, das den Beiden zur Verfügung gestellt wird, sieht so aus wie man es aus zahlreichen TV-Serien kennt.
Voller Sympathie, aber auch schonungslos ehrlich beschreibt sie ihre Begegnungen mit den Menschen und deren Art des Lebens, was bei mir häufig zu ungläubigem Staunen, Lachen und/oder Schmunzeln führte. Ja, es werden viele Klischees aufgeführt, die aber tatsächlich der Realität entsprechen.
Doch das Buch ist nicht nur eine Reisebeschreibung, sondern erzählt auch von einer Frauenfreundschaft und all den Themen, die da zur Sprache kommen. Es geht ums Älterwerden, um Schönheit, Erfolg, Liebe undundund – und immer mit Witz und Humor. Dabei erwischte ich mich bei dem Gedanken: Ach, so eine Freundin hätte ich auch gerne (egal welche von den Beiden 😉).
Iowa ist eine interessante, aber vor allem humorvolle Lektüre, nicht zuletzt durch die korrigierenden Fußnoten von Christiane Rösinger. Schade, dass es nicht auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises gereicht hat, aber dafür ist das Buch vermutlich einfach zu lustig 😁
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