Krieg

Jochen Rausch
Krieg
Berlin Verlag 2015
220 Seiten
ISBN 978-3-8333-0988-5
Arnold Steins lebt mit seinem Hund zurückgezogen in einer Hütte in den Bergen. Nach zwei schweren Schicksalsschlägen hat er den Schuldienst quittiert und sucht in der Einsamkeit nur noch eines: Vergessen. Doch ein Unbekannter beginnt, die wenigen Dinge, die ihm geblieben sind, zu zerstören. Arnold wehrt sich – und zieht in seinen ganz eigenen Krieg.
Die Geschichte entfaltet sich in zwei Erzählsträngen: in Arnolds jetzigem Leben, das mit dem Einbruch des Fremden in seine Hütte beginnt, und parallel in Rückblenden, die offenbaren, warum er sich überhaupt in die Berge zurückgezogen hat.
Vieles bleibt unausgesprochen, und dennoch entstehen sofort ganze Bilder: die saubere, ruhige Mittelstandsnachbarschaft; das friedliebende Lehrer*innenmilieu, in dem Krieg nur in Zeitungen oder Klassenzimmern vorkommt.
Die Sprache ist knapp, karg, spröde – ganz wie der Protagonist selbst, der Abstand zu den Menschen sucht. Schmerz und Wut sind zwischen den Zeilen greifbar, und am Ende fragt man sich unweigerlich: War es vielleicht doch richtig, was Arnold getan hat?
Ein Buch, das nachhallt. Deshalb: LESEN 😊
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